Freitag, 29. Januar 2010

Geistesgestörter mit Messern vor Berlusconis Haus festgenommen

Ein vermutlich geistesgestörter Serbe ist mit vier Messern in der Tasche vor dem Eingang der römischen Residenz von Premierminister Silvio Berlusconi festgenommen worden.

Der Mann hatte außerdem fünf Steine, Schrauben und ein Gedicht in der Tasche.

Er habe Berlusconi ebendieses Gedicht überreichen wollen, berichtete die Mailänder Tageszeitung „Il Giornale“ am Freitag.

Der Serbe, der obdachlos ist und in einem gestohlenen Auto in der römischen Peripherie lebte, wurde in die römische Strafanstalt Regina Coeli gebracht.

Die Sicherheitsvorkehrungen rund um Berlusconis Residenz wurden indes verschärft. Eine Haltestelle vor dem prunkvollen Palazzo Grazioli im Herzen der Ewigen Stadt ist schon vor einigen Tagen aus Sicherheitsgründen für den Busverkehr gesperrt worden.

apa

Dienstag, 26. Januar 2010

Berlusconi weigert sich weiter, vor Gericht zu erscheinen


Regierungschef Silvio Berlusconi weigert sich weiterhin, vor Gericht zu erscheinen. Das Mailänder Gericht, das Berlusconi wegen Korruption urteilen muss, hat eine ursprünglich am 1. Februar geplante Gerichtsverhandlung im Verfahren gegen Berlusconi um einen Monat auf den 1. März vertagen müssen.

Da der Premierminister am 1. Februar auf Besuch in Israel ist, könne er wegen seiner institutionellen Verpflichtungen nicht an der Verhandlung teilnehmen.

Sollte der Premierminister weiterhin nicht vor Gericht anwesend sein können, werde man sein Verfahren von jenem der anderen Angeklagten, darunter dem Manager seiner Medienholding-Finivest, Fedele Confalonieri, trennen müssen, verlautete es aus dem Mailänder Gericht.

Die Rechtsanwälte des Ministerpräsidenten erwiderten jedoch, dass die Trennung des Verfahrens Probleme verursachen würde, weil die Vorwürfe gegen Berlusconi eng mit jenen der anderen Angeklagten verknüpft seien. „Ich bin zuversichtlich, dass wir eine Lösung finden werden“, sagte Berlusconis Rechtsanwalt Piero Longo.

Berlusconi hatte vergangene Woche das Mailänder Gericht mit einem „Erschießungskommando“ verglichen. Er habe noch nicht beschlossen, ob er wegen der beiden gegen ihn laufenden Verfahren vor Gericht erscheinen werde.

„Meine Rechtsanwälte raten mir davon ab. Sie behaupten, ich würde dort keine Richter, sondern ein Erschießungskommando vorfinden“, erklärte Berlusconi.

apa

Montag, 25. Januar 2010

Berlusconi auf Richtergeheiß beim Arzt




Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat sich am Montag einem Arztbesuch auf Anordnung eines Richters unterzogen. Dabei ging es darum, von einem unabhängigen Mediziner die Heilungszeit der Verletzungen feststellen zu lassen, die der Regierungschef bei der Wurfattacke auf ihn vor Weihnachten davongetragen hatte.

Wie italienische Medien berichteten, ordnete der Richter Armando Spataro die Kontrolle an, weil Kritiker die von Berlusconis behandelndem Arzt verordneten 90 Tage der Genesung angezweifelt hatten.

„Kein Kommentar“, erklärte der 73-jährige Medienmogul bei Verlassen des Mailänder Hospitals San Raffaele nach einer 15-minütigen Visite.

Befürworter des Ministerpräsidenten hatten die richterliche Anordnung zuvor als „an der Grenze der Vernunft“ scharf kritisiert.

Auf der Internet-Plattform YouTube im Internet kursieren schon seit längerem die abstrusesten Theorien über das Attentat – darunter auch Video-Rekonstruktionen, die den Vorfall widerlegen wollen.

Der Regierungschef war Mitte Dezember nach einer Wahlveranstaltung in Mailand von Massimo Tartaglia, einem psychisch labilen 42-Jährigen, angegriffen worden. Tartaglia hatte ihm eine Souvenir-Nachbildung des Mailänder Doms ins Gesicht geworfen. Dabei erlitt Berlusconi Platzwunden an der Lippe und einen Bruch der Nasenscheidewand. Außerdem wurden zwei Vorderzähne abgebrochen.

Berlusconi zog sich nach mehreren Tagen im Krankenhaus für knapp einen Monat aus dem öffentlichen Leben zurück. Tartaglia wurde zunächst festgenommen und dann später in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.

dpa

Donnerstag, 7. Januar 2010

Little Britain - Fat Fighters

Berlusconi kündigt Jahr der Reformen an


Nach einer fast dreiwöchigen Rekonvaleszenz nach dem Angriff durch einen Verwirrten in Mailand macht sich Premierminister Silvio Berlusconi wieder an die Arbeit.

Am Donnerstag nimmt Berlusconi wieder seine Regierungsarbeit auf.

„Ich bin müde von so viel Erholung. Ich fühle mich physisch in Form und guter Laune. Ich werde in den nächsten Tagen wieder in Rom an der Arbeit sein“, sagte Berlusconi, der den Dreikönigstag in dem Haus seiner ältesten Tochter Marina und ihren beiden Kindern in der Provence verbrachte.

In einem telefonischen Gespräch mit den EU-Parlamentariern seiner Mitte-Rechts-Partei, die unweit von Turin versammelt waren, kündigte der Regierungschef am Mittwoch für das Jahr 2010 eine neue Phase der Reformen an.

Sein Hauptanliegen sei die Reform des veralteten Justiz- und Steuersystems, erklärte Berlusconi. Er hoffe auf die Unterstützung der Opposition, um die Reformen durchzusetzen. „Ansonsten werden wir jedenfalls allein weitermachen“, versicherte Berlusconi.

Berlusconi versprach seinen persönlichen Einsatz für den Sieg seiner Mitte-Rechts-Partei „PDL“ bei den Regionalwahlen im kommenden März.

„In dieser schwierigen Phase, in der Terrorismus wieder eine Bedrohung ist, müssen wir geschlossen bleiben und das gute Beispiel geben. Wir wollen die Partei der Liebe sein, die diejenigen bekämpft, die den Hass verbreiten“, sagte Berlusconi.

Der 73-Jährige war am 13. Dezember in Mailand von einem Verwirrten mit einer Alabaster-Miniatur des Mailänder Doms angegriffen worden.

Er musste wegen eines Nasenbeinbruches und einer Unterlippenverletzung fünf Tage in einer Mailänder Klinik verbringen.