Donnerstag, 26. März 2009

Berlusconi kann’s nicht lassen: „Bin blasser als Obama“

Regierungschef Silvio Berlusconi hat mit Aussagen über das Aussehen von US-Präsident Barack Obama wieder einmal für Aufregung gesorgt.

Auf eine Frage von Journalisten über Unterschiede zwischen ihm und Obama antwortete Berlusconi am Donnerstag: „Ich bin blasser, auch weil ich seit langem nicht in der Sonne gewesen bin. Obama ist schöner, jünger und größer“, sagte ein offenbar zum Scherzen aufgelegter Berlusconi.
Der Ministerpräsident hatte erst im vergangenen November bei einem Besuch in Moskau erklärt, Obama sei „jung, hübsch und sogar braun gebrannt“. Bei den Oppositionsparteien in Italien stieß die Äußerung auf Kritik. Berlusconis Aussage könne auch als Beleidigung verstanden werden, wetterten sie damals.

Berlusconis Rat an Arbeitslose: „Sucht euch etwas zu tun!“

Regierungschef Silvio Berlusconi rät Arbeitslosen, nicht deprimiert zu sein und sich zu beschäftigen.

„Wenn jemand den Job verlieren, darf er nicht klagen, sondern muss sich engagieren, um eine neue Beschäftigung zu finden. Wer arbeitslos ist, soll etwas tun, ich würde nicht tatenlos herumstehen“, so Berlusconi im Gespräch mit den Arbeitnehmern des von der Schließung bedrohten Fiat-Werks in Pomigliano D’Arco bei Neapel.
„Viele Menschen fragen mich, was ich tun würde, wäre ich arbeitslos. Ich würde nicht untätig bleiben, ich würde auch versuchen, als Einzelner mir ein kleines Unternehmen aufzubauen. Ich würde auch eine andere Beschäftigung suchen. Es ist nicht gesagt, dass man lebenslang den selben Job haben muss“, sagte Berlusconi.

„Die Regierung werde jedenfalls alles Mögliche unternehmen, damit niemand die Arbeit verliert. Auch die Unternehmer müssen ihre Rolle spielen“, sagte Berlusconi nach Angaben italienischer Medien.

Berlusconi hatte vor zwei Tagen seinen Landsleuten geraten, „mehr zu arbeiten“, um einen Ausweg aus der Krise zu finden. Um die Rezession zu überwinden, „müssen die Italiener den Mut zur Reaktion aufbringen, sich mehr engagieren, und vielleicht auch mehr arbeiten“, sagte Berlusconi.

„Ich habe mich auf jene Italiener bezogen, die Arbeit haben und nicht von Arbeitslosigkeit gefährdet sind“, reagierte Berlusconi auf die Kritik seiner Aussage.

Dienstag, 24. März 2009

“Die Italiener sollen mehr arbeiten”

Um gegen die internationale Wirtschaftskrise anzugehen, müssen die Italiener „reagieren, sich mehr anstrengen und vielleicht auch mehr arbeiten“, so Ministerpräsident Silvio Berlusconi am Dienstag bei der Eröffnung der Hochgeschwindigkeitsstrecke Bologna - Florenz.

Die Krise sei durch ein amerikanisches Virus verursacht worden, komme also von weit her, treffe aber in Italien einen „gesunden Körper. Wir haben Familien die sparen, 83 Prozent besitzen ein Haus oder eine Wohnung“.
Mit dem Wohnbauplan der Regierung – der am Freitag verabschiedet werden soll - würden mehr Familien eine eigene Wohnung erhalten. Dadurch fließe Geld von den Konten der Banken in den Wirtschaftskreislauf zurück.

Auch das italienische Bankensystem sei „solide“. Italien habe also alle Voraussetzungen, um mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken, erklärte der Ministerpräsident. „Ich habe in den vergangenen Tagen mit den anderen europäischen Staats- und Regierungschefs gesprochen. Italien ist das Land, das am schnellsten und am besten auf die Krise reagiert hat“.

Berlusco Matrjoschka-Puppe

Berlusconi sorgt als Matrjoschka-Puppe für Ärger

Berlusconi und die sieben linken Zwerge: Eine russische Matrjoschka-Puppe mit dem Antlitz von Berlusconi, die seine immer kleiner werdenden Gegner enthält, sorgt in Italien für Aufsehen.

Die ineinander schachtelbare Holz-Puppe wurde von Berlusconi-Anhängern für den kommenden Partei-Kongress ausgeklügelt, berichteten italienische Medien am Dienstag.
Schon in der Frage der Zahl der Gegner Berlusconis gibt es aber Streit. Die Berlusconi-Fans behaupten, die Matrjoschka enthalte sieben vom Cavaliere besiegte Linkspolitiker: Achille Occhetto, Massimo D’Alema, Romano Prodi, Giuliano Amato, Francesco Rutelli, Piero Fassino und Walter Veltroni.

In Wirklichkeit seien es nur drei „Besiegte“, nämlich Ochetto 1994, Rutelli 2001 und schließlich Veltroni im vergangenen Jahr, präzisierte dagegen der konservative Mailänder „Corriere della Sera“. Auch Berlusconis Vorgänger Romano Prodi fragte: „Was habe ich mit dieser Puppe zu tun?. Ich bin es doch, der ihn zweimal geschlagen hat!“

Montag, 23. März 2009

Krise auch für Berlusconis Brieftasche

Während für viele Italiener das Jahr 2008 ein Krisenjahr war, hat Silvio Berlusconi offensichtlich schon im Jahr zuvor die kommende Krise verspürt: Laut eigenen Angaben hat der Milliardär im Jahr 2007 ein Zehntel dessen verdient, was er im Jahr 2006 eingenommen hat.

Kassierte Berlusconi 2006 noch 139.245.570 Euro, waren es ein Jahr später “nur” mehr 14.532.538 Euro. 2005 waren es noch etwas mehr als 28 Millionen Euro. Auch wenn sein Gehalt zurück gegangen ist, ist der Regierungs- und "Forza Italia"-Chef aber immer noch der reichste Parlamentarier Italiens.
Wie aus seiner Einkommenserklärung hervorgeht, besitzt Berlusconi fünf Wohnungen in Mailand, zwei davon benutzt er als Domizil. Daneben – ebenfalls in Mailand – zwei Garagen und 50 Prozent einer weiteren Wohnung. Außerdem gehört Berlusconi ein Grundstück in Antigua.

Zu Berlusconis Besitz gehören zwei Autos, ein Mercedes 600 Sel (1992) und ein Audi A6 (2006). Dazu noch drei Sportboote: die „San Maurizio“ (1997), „Principessa Vai Via“ (1965) und ein Boot des Modells Magnum 70 (1990).

Außerdem gibt Berlusconi an, Wahlbeiträge weder in Form von Geld noch anderen kostenlosen Leistungen von Dritten bekommen, für Wahlwerbung keine Schulden und vom Wahlwerbematerial des Pdl keinen Gebrauch gemacht zu haben.

Auf Berlusconi folgt Veltroni

Hinter Berlusconi platziert sich Walter Veltroni auf der Liste der bestverdienenden Parteichefs (2008 war Veltroni noch PD-Sekretär, A.d.R.). Im Jahr 2007 durfte er sich über ein Jahreseinkommen von 477.778 Euro freuen.

Veltroni verdient damit doppelt so viel wie der drittplatzierte PD-Sekretär Dario Franceschini, der 2007 ein Einkommen von 220.419 Euro verbuchen konnte. Auf ihn folgen Antonio di Pietro mit 218.080 Euro, Massimo D’Alema mit 171.044 Euro und Ferdinando Casini, der 142.130 Euro verdient hat und mit seinem Einkommen knapp über dem von Umberto Bossi liegt: Dieser verdiente 2007 rund 134.450 Euro.

Am wenigsten unter den Parteichefs verdient hingegen Gianfranco Fini: Sein Einkommen betrug 2007 ca. 105.633 Euro.

Mittwoch, 18. März 2009

Meine Arbeit ekelt mich an

Berlusconi: „Meine Arbeit ekelt mich an“
Regierungschef Silvio Berlusconi beklagt sich über den harten Job des Ministerpräsidenten. Nach einem Abend in einem römischen Theater, in dem er einer Aufführung beiwohnte, erzählte Berlusconi am Dienstagabend, dass er sich seit acht Wochen keinen einzigen Ruhetag gegönnt habe.


„Ihre Arbeit macht Ihnen aber Spaß!“, erwiderte eine Frau im Foyer des Theaters. „Nein überhaupt nicht, das was ich mache, ekelt mich an. Nur aus Verantwortungsbewusstsein bin ich in der Politik. Ich bin verzweifelt“, sagte Berlusconi nach Angaben italienischer Medien vom Mittwoch.
„Ich bin an harte Arbeit gewöhnt. 21 Tage lang habe ich keine zwei Nächte im selben Bett geschlafen“, so Berlusconi. „Es war eine Tournee“, erwiderte ein Mann im Theater. „Nein, weil auf Tournee spielt man immer dieselbe Rolle. Ich muss sie jeden Tag ändern“, so der 72-jährige Berlusconi.

Immer wieder hebt Berlusconi das „Opfer“ hervor, zu dem ihn seine Arbeit als Politiker zwingt. Öfters wiederholte er, dass er nur wenige Stunden pro Nacht schlafe. Wegen seiner harten Arbeit könnte er sich keinen Urlaub in den vielen Villen gönnen, die er besitze.

Berlusconi ist seit 15 Jahren in der Politik. Er sieht sich jedoch nicht als Berufspolitiker sondern als Unternehmer in der Politik, wie er selbst bei regelmäßigen Attacken auf die Berufspolitiker immer wieder betont.

Ein Dementi des Ekel-Zitats ist alles andere als ausgeschlossen. In den vergangenen Jahren hatte Berlusconi immer wieder mit Sagern verschiedenster Art für - teils internationale - Aufregung gesorgt, dann aber meist erklärt, er sei von den Journalisten falsch verstanden worden.