Donnerstag, 25. November 2010

Müllkrise in Neapel


Regierung ersucht Norditalien um Hilfe
Um der seit Monaten andauernden Müllkrise in Neapel ein Ende zu setzen, hofft die Regierung Berlusconi auf Hilfe aus Norditalien.

Regionenminister Raffaele Fitto appellierte an die norditalienischen Gemeinden, einen Teil des Unrats aus Kampanien zu entsorgen.

In dieser schwierigen Situation sei Solidarität angebracht, wer Kapazitäten habe, solle den neapolitanischen Müll übernehmen, meinte Fitto.

Die meisten Regionen reagierten positiv auf den Appell des Ministers. Ablehnend zeigten sich dagegen die von der Lega Nord regierten Regionen Piemont und Veneto.

Lega-Chef Umberto Bossi warnte, dass die Entsorgung des neapolitanischen Mülls im Norden nicht die wahre Lösung für die Probleme der Vesuvstadt sei.

Die Justiz solle gegen Neapels Bürgermeisterin Rosa Russo Jervolino vorgehen, die mit ihrer Ineffizienz für den Müllnotstand verantwortlich sei, meinte Bossi.

Der Präsident der Lombardei, Roberto Formigoni, machte seine Zusage, Unrat aus der Vesuvstadt aufzunehmen, von der Bereitschaft der Regierung abhängig, den Regionen im kommenden Jahr mehr Geldmittel zur Verfügung zu stellen.

Die Lombardei sei eine der von den Ausgabenkürzungen der Regierung am stärksten betroffene Regionen, sagte Formigoni.

Die Regierung Berlusconi überlegt inzwischen, das Heer mit der Räumung der vom Müll verstopften Straßen Neapels zu beauftragen.

Gesundheitsminister Ferruccio Fazio versicherte, dass die Lage in Neapel zwar äußerst ernst sei, es bestehe jedoch keine Epidemiegefahr.

Der Präsident der Region Kampanien, Stefano Caldoro, versuchte zu beruhigen: „Neapel kann in drei Tagen vom Müll befreit werden, die Lage ist nicht so gravierend wie im Jahr 2008“.

apa

Keine Kommentare: